Nicht nur sind wir Menschen fähig durch unsere Aufmerksamkeit unsere Wahrnehmung zu steuern, auch können wir bewusst entscheiden was wir tun, sprich wie wir handeln. Doch was ist eine „Handlung“ überhaupt? Welche Arten gibt es? Und wieso lohnt es sich das Bewusstsein über seine täglichen Handlungen zu erhöhen? All das und noch viel mehr erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Handeln?
Um zu verstehen was Handeln ist, schauen wir uns zuerst einmal den Begriff an sich an. „Handeln“ enthält das Wort „Hand“. Es bedeutet also etwas Bestimmtes mit den Händen zu tun.
Laut Definition ist Handeln eine bewusste Tätigkeit mit der Absicht ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Diese Tätigkeit führen wir durch eine entsprechende Körperbewegung durch, die wiederum von unserem Gehirn gesteuert wird.
Wenn wir beispielsweise das Ziel haben ein Glas Wasser zum Trinken anzuheben, ist das Anheben unseres Arms die bewusste Körperbewegung, die Tätigkeit bzw. Handlung um das Ziel, das Wasser aus dem Glas zu trinken, zu erreichen.
Doch natürlich nicht nur die Tätigkeiten mit unseren Händen, sondern auch alle anderen Körperbewegungen wie das Laufen sind Handlungen. Hierbei kann das Ziel sein einen bestimmten Ort zu erreichen oder sich einfach nur zu bewegen.
Gedanken sind keine Handlungen. Diese sind dafür zuständig eine Handlung herbeizuführen. Sie entscheiden welches Ziel angestrebt werden soll und senden im Gehirn die richtigen Reize für die entsprechende Tätigkeit aus.
Arten von Handlungen
Wir können zwischen bewussten und unbewussten Handlungen unterscheiden.
Bewusste Handlungen sind diese die wir aktiv durchführen, wie zum Beispiel das Lesen dieses Artikels.
Jede Handlungen, die wir so oft wiederholt haben, dass sie ganz automatisch ausgeführt werden, laufen zum größten Teil vollkommen unbewusst ab. Unser Gehirn muss dafür nicht sehr viel Aufmerksamkeit oder Entscheidungskraft aufwenden. Diese Handlungen bezeichnen wir als Gewohnheit oder Routine. Beispiele hierfür sind das morgendliche Zähneputzen, Duschen, Frühstück zubereiten, Schnürsenkel binden oder das Autofahren.
Eine weitere Art sind Handlungsketten, also mehrere Handlungen hintereinander gereiht um ein etwas komplexeres Ziel zu erreichen. Ein Beispiel hierfür ist das Kochen einer leckeren Gemüsepfanne. Das Ziel dabei kann das Essen einer leckeren und gesunden Mahlzeit sein, oder einfach nur der Spaß am Kochen. Da eine einzelne Handlung dafür nicht ausreichend ist, benötigen wir mehrere kleinere Handlungen, wie das Waschen und Schneiden der Paprika bis hin zum Würzen und decken des Tisches.
Genau betrachtet ist fast jede Tätigkeit die Summe mehrerer kleiner Handlungen. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen in ihrer Komplexität.
Wie du das Bewusstsein über deine Handlungen erhöhst
Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung deiner kognitiven Fähigkeiten ist es das Bewusstsein über deine alltäglichen Handlungen zu erhöhen. Die meisten Tätigkeiten in unserem Leben, sind vollkommen automatisiert und tief als Gewohnheiten in uns verwurzelt. Das ist auch gut so, denn sonst müssten wir ständig sehr viel Konzentration aufwenden, was unser Gehirn auf die Dauer sehr schwer leisten kann. Man müsste sich nur vorstellen, wie es wäre, wenn wir jedes Mal wenn wir unsere Schuhe binden wollen, erst darüber nachdenken müssten wie wir das am besten anstellen. Wir würden immer eine ganze Weile brauchen, bis wir einen Schritt aus die Haustüre machen können.
Doch oftmals sind wir gerade bei routinierten Handlungen mit unseren Gedanken völlig wo anders als bei unserer aktuellen Tätigkeit. Wir denken an Geschehnisse aus der Vergangenheit oder an zukünftige Ereignisse die noch nicht eingetreten sind, anstatt einmal vollkommen präsent im Hier und Jetzt zu sein. Dadurch geschieht es oft auch, dass wir unbewusst in die „Switchtask-Falle“ hineingeraten und versuchen mehrere Handlungen gleichzeitig durchzuführen, was unserem Gehirn große Schwierigkeiten bereitet. Dies ist oft der Fall wenn wir uns in Stress oder Eile befinden. Achte wenn du das nächste Mal deine Zähne putzt, einmal genau darauf wie sich die Zahnbrüste auf deinen Zähnen anfühlt, wie die Bewegungen deiner Hand ablaufen und wie sich deine Zähne Stück für Stück säubern. Du wirst Dinge wahrnehmen, die du sonst nie wahrgenommen hättest.
Wenn du das Bewusstsein über deine Handlungen erhöhst und völlig im gegenwärtigen Moment eintauchst, wirst du merken, dass du fähig bist diese deutlich einfacher und sorgfältiger durchzuführen. Was dir dabei auf jeden Fall hilft, ist tägliche Meditation. Dadurch gelangst du in einen allgemein bewussteren Zustand und genießt das Hier und Jetzt.
Fazit
Unser tägliches Handeln entscheidet über unser Leben, denn wir sind was wir wiederholt tun und denken. Wenn wir unser Bewusstsein über unsere Tätigkeiten erhöhen, gewinnen wir mehr Achtsamkeit und Kontrolle über unser ganzes Leben. Wir können unbewusste Gewohnheiten, die uns nicht zu unseren Zielen führen, aufdecken und aktiv dagegen wirken.
Ich hoffe, dir hat der Artikel gefallen und du konntest einiges daraus für dich mitnehmen.
Wie sieht es bei dir aus? Ertappst du dich auch öfter dabei wie du versuchst mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, anstatt deine volle Aufmerksamkeit auf die Tätigkeit zu richten, die du eigentlich gerade ausführen möchtest?
Teile uns gerne unten in den Kommentaren mit, was du zum Thema „Handeln“ denkst. Ich freue mich von dir zu hören!
Literatur:
Handbuch Kognitionswissenschaft – Achim Stephan und Sven Walter
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