Kognitive Fähigkeit #4: Planen

„Ziele sind Träume, die wir in Pläne umsetzen; dann schreiten wir zur Tat, um sie zu erfüllen.“ (Zig Ziglar)

In meinen letzten Artikel haben wir erfahren, dass unser tägliches Handeln über das Erreichen unserer Ziele bestimmt. Wenn es jedoch um größere Vorhaben geht, wie das Verwirklichen eines großen Projekts, dann reichen Handlungen allein dafür nicht mehr aus. Was wir zudem noch brauchen ist eine konkrete Planung.
Was Planen ist, wie du durch strategische Planung mehr Kontrolle über dein Leben gewinnst und ob es sinnvoll ist immer alle Dinge zu planen. All das erfährst du in diesem neuen Artikel über die kognitive Fähigkeit des Planens.


Was ist Planen?

Planen ist das Vorausschauen sowie die Vorbereitung auf eine bestimmte Handlung oder ein bestimmtes Ereignis. Wir Menschen setzen uns Ziele und ermitteln gedanklich, welche genauen Handlungen, Methoden und Strategien zur Erreichung notwendig sind.
Dafür nutzen wir unser bereits vorhandenes Wissen sowie Erfahrungen um abzuwägen zu können wie wir am besten vorgehen.

Nehmen wir an unserer Ziel besteht darin ein Haus zu bauen. Dann sind einzelne Handlungen, wie das Mauern der Wände oder das Verlegen des Fußbodens nicht genug um dieses Vorhaben umzusetzen. Nur durch eine vorher durchdachte Planung, in der ermittelt wird welche Handlungen wie und in welcher Reihenfolge durchgeführt werden, kann solch ein großes Projekt verwirklicht werden.


Arten von Planung

So wie es verschiedene Arten es von Zielen gibt, gibt es auch unzählige verschiedene Arten von Planung. Es gibt Planungen für Bauprojekte, für das Training im Fitnessstudio, für das Lernen auf eine Prüfung, für die nächste anstehende Feier, für den Aufbau eines eignen Business, für die nächst anstehende Reise, … .
Zudem gibt es kurz-, mittel- und langfristige Planungen für verschiedene Zeitabschnitte.


Tipps zur Lebensplanung

Sicherlich hast du eine Menge Träume, Ziele und Wünsche, die du in deinem Leben noch erfüllt haben möchtest.
Ich möchte dir nun mein persönliches Konzept mit an die Hand geben, wie du diese mithilfe von Journaling und einer strukturierten Planung wesentlich kontrollierter und einfacher erreichen kannst.


Die Wochen-, Monats-, Quartal- & Jahresplanung

Immer am Ende eines längeren Zeitabschnitts, wie nach einer Woche, einem Monats, einem Quartal und einem Jahr setze ich mich hin und schaue zurück was in dieser Zeit so alles passiert ist. Dazu stelle ich mir bestimmte Fragen wie die folgenden und halte sie schriftlich in einem Tagebuch fest.

  • Was waren meine Erfolge?
  • Habe ich all meine Ziele erreicht?
  • Was war besonders toll?
  • Was war nicht so toll?
  • Welche Themen standen im Vordergrund meiner Gedanken?
  • Was belastet mich zurzeit? Was ist gerade meine größte Sorge?
  • Was macht mich gerade glücklich?
  • Was tue ich aktuell was mir extrem viel Spaß macht?
  • Was tue ich aktuell was mir überhaupt kein Spaß macht?
  • Was habe ich dazu gelernt?
  • Gehe ich noch in die richtige Richtung?
  • Will ich noch in diese Richtung gehen und warum?
  • Was möchte ich ändern?
  • Was sind meine Ziele für die nächste Zeit?
  • Welche Handlungen sind dafür notwendig?
  • Worauf freue ich mich (im nächsten Zeitabschnitt) am meisten?

All diese Fragen helfen mir um regelmäßig Klarheit über mein Leben und meine Ziele zu bekommen. Ich überprüfe ob ich noch auf dem richtigen Weg bin und ermittle welche genauen Hanglungen als nächstes notwendig sind.


Die Tagesplanung

Auch am Anfang, sowie Ende eines einzelnen Tages nehme ich mir die Zeit für ein kurzes Journaling, das ich wieder schriftlich in einem physischen Tagebuch festhalte. Dieses sieht folgendermaßen aus:

Morgens:

  • „Wofür bin ich heute Morgen ganz besonders dankbar?“
  • „Worüber bin ich am meisten glücklich?“
  • „Worauf bin ich am meisten stolz?“
  • „Worauf freue ich mich am meisten?“
  • „Was würde den heutigen Tag wundervoll machen?“
  • „Ich bin …“ (positive Affirmationen)
  • „Meine Hauptziele“

Abends:

  • „Was war heute großartig?“
  • „Was war nicht so toll?“
  • „Was hätte ich besser machen können?“
  • „Was habe ich heute dazu gelernt?“
  • „Meine Hauptziele“
  • „Was sind meine Ziele für den nächsten Tag?“


Die Kalenderplanung

Zusätzlich zu meinem ausführlichen Tagebuch hilft mir eine strukturierte Kalenderplanung, um nicht den Überblick über all meine Routinen, Vorhaben und Termine zu verlieren. Dazu nutze ich eine digitale Version und trage hier in unterschiedlichen Farben Zeitfenster für verschiedene Aktivitäten ein.
Für produktive Phasen, für Lernzeiten, für Fahrtzeiten, für Vorlesungszeiten, für Sport, fürs Kochen, für Verabredungen, usw. . Eingerahmt wird der jeweilige Tag von meiner Morgen- und Abendroutine, zu denen ich noch in einem der nächsten Artikel genauer kommen werde.
Wichtig ist es auch genügend Pausen und Pufferzeiten mit einzuplanen, was schnell mal in Vergessenheit gerät.

Bei mir hat sich dank regelmäßigem Journaling und der Kalenderplanung enorm viel positiv verändert. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass mein Konzept lediglich nur als Inspiration für dich dienen soll. Es kann beispielsweise sein, dass es bei dir nicht so gut funktioniert wie bei mir. Schaue also ganz individuell für dich, was für dich passt und was nicht. In diesem Sinne bleibt nur noch zu sagen: 
„Plan Your Life, Live your Plan.“

 

Ist Planung immer so sinnvoll?

Wir wissen nun, dass uns Planung zum Vorbereiten für komplexere Handlungen oder spezielle Ereignisse dient und uns dabei hilft die Kontrolle über das Erreichen unserer Ziele zu erlangen.
Doch ist das Planen wirklich immer so sinnvoll oder hält es uns vielleicht auch nur davon ab tatsächlich in die Umsetzung zu kommen?

Ein Zitat von George Catlett Marshall besagt: „Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant.“ Diesem kann ich nur absolut zustimmen.
Denn oftmals vergessen wir vor lauter Planen auch wirklich ins Handeln zu kommen. Wir grübeln über die verschiedensten Dinge und möchten alles immer perfekt bis ins kleinste Detail durchdacht haben, dass auch ja nichts schief gehen kann.
Doch meistens laufen die Dinge sowieso ganz anders als geplant und wir sind enttäuscht wenn unser Plan nicht so aufgeht, wie wir es uns vorgestellt hatten.
Insbesondere bei der Reiseplanung ist dies des Öfteren der Fall. Als ich nach Neuseeland geflogen bin, hatte ich einen genauen Plan wie meine Reise verlaufen sollte. Letztendlich lief alles komplett anders. Dies war jedoch überhaupt nicht schlimm und es hat sich gut so angefühlt, da ich mich somit viel freier und flexibler fühlte.

Oftmals raubt uns Planung einfach die Spontanität und das Vertrauen in das Leben, dass alles seinen Sinn und Zweck hat, wie die Dinge geschehen. Mit den Worten von Mandy Hale: 
„Nicht alle Dinge im Leben können wir planen. Manchmal reicht es zu atmen, zu vertrauen, den Dingen ihren Lauf zu lassen und zu beobachten was passiert …“

 

Wie stehst du zum Thema Planen? Bist du so wie ich auch ein Planungsfreak oder lässt du das Leben lieber einfach auf dich zukommen und vertraust dass alles gut ist wie es ist?

Ich bin gespannt wie du darüber denkst und freue mich von dir zu hören!

 

Literatur:
Kognitionswissenschaft das Handbuch
http://www.onpulson.de/lexikon/planung/
https://de.wikipedia.org/wiki/Planung
https://www.cognifit.com/de/wissenschaft/kognitive-fahigkeiten/planung

By |2018-01-25T06:36:18+01:00Dezember 17th, 2017|Kognitive Fähigkeiten (Blog)|0 Comments

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